Bisexualität: Ist keine Phase, nur pure Liebe

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Wir finden, dass Menschen ihre Sexualität, egal in welchem Alter, mit welchem Geschlecht, oder in welcher Lebensform, selbstbestimmt und frei leben sollten. Leider haben Menschen, die für ihre Sexualität einstehen oft mit Stigmata und Diskriminierungen zu kämpfen. Wir stehen aber dahinter: Love is Love und jeder verdient die Liebe. Bisexualität ist keine Phase! Schauen wir uns also an, was Bisexualität bedeutet, mit welchen Vorurteile Bisexuelle kämpfen müssen und wie wir mit freier Sexualität besser umgehen lernen.

Bisexualität: Was bedeutet das?

Bisexualität bezeichnet eine sexuelle Orientierung bei der man sich zu beiden Geschlechtern emotional und/oder sexuell hingezogen fühlt. Definiert man sich selbst als Bisexuell, fühlt man

Picture Kulturwochen_2020_Bi © by csd-stuttgart

sich zu Frauen und zu Männern gleichermaßen hingezogen. Ganz wichtig also: Bisexuell zu sein, heißt beide Geschlechter gleichermaßen attraktiv zu finden und nicht einfach nur unentschlossen zu sein! Im Unterschied zur Identifikation mit Lesbisch oder Schwul: Lesbische oder schwule Menschen finden nur gleichgeschlechtliche Menschen attraktiv.

Wie das Schaubild zeigt, ist Bisexualität ganz individuell! Manche stehen mehr auf das “andere Geschlecht”, andere mehr auf das “gleiche Geschlecht”. Und das ist auch gut so, denn man sollte niemals für Außenstehende eine „Quote“ erfüllen wollen.

Die Bisexualität ist genauso individuell, wie die Homo -oder Heterosexualität und ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Man würde jedem Bisexuellen unrecht tun, würde man dem Irrglauben folgen, dass es bei der Bisexualität immer fifty-fifty sein muss. Viele Bisexuelle Menschen sind in ihrem Leben immer nur mit einem Geschlecht in einer Beziehung gewesen und trotzdem sind sie Bisexuell. Andere Wiederum ziehen sich deutlich mehr zu dem einen, als zu dem anderen Geschlecht hingezogen – auch das ist Bisexualität.

Wie gesagt Bisexuell zu sein, ist nicht nur eine Phase! Periodt. Es ist eine Sexualität, eine Lebensform und, wenn man so will, die innere Übereinkunft mit seinen Gefühlen und der Sexualität. Und das sollte eigentlich jeder so handhaben, egal welcher Sexualität er/sie sich zu oder eben nicht zuordnen möchte.

Was ist „Bi Erasure“?

Bi Erasure ist leider das „Löschen“ der Bisexualität, also die Behauptung: Bisexualität existiere nicht.  Man bezeichnet es auch als die „Unsichtbarkeit von Bisexualität“. Dieses Phänomen erklärt wie in manchen Ländern, Medien und Kreisen die Bisexualität ignoriert, verleugnet oder umgedeutet wird.

Was das genau bedeutet? Viele Menschen zweifeln an der Existenz von Bisexualität und sehen es eher als eigene „Laune“ an. Die Unsichtbarkeit von Bisexualität ist für Bisexuelle dabei sehr schwer. Leider sind wir heute immer noch häufig mit mangelnder Akzeptanz für Bisexualität konfrontiert oder gar der Leugnung, da man es gesellschaftlich vermeintlich „noch“ schlechter einordnen kann, als lesbisch oder schwul zu sein. Daher ist jeder Schritt in die Sichtbarmachung der Bisexualität also der richtige.

Bisexuell oder doch ein anderes „Label“?

Für Bisexuelle Menschen kann es auch in der Regenbogen Community problematisch werden, weil man als nicht „queer“ genug für die Gay Szene gilt, aber zu „Bi“ für die Hetero Szene sei.

Auch das Thema: Polygamie spielt bei Bisexualität immer wieder eine Rolle. Denn Bisexualität bedeutet nicht, dass man in einer „Dreiecks“ Beziehung lebt, also eine Beziehung sowohl mit einem Mann, als auch mit einer Frau gleichzeitig führt. Diese Version der Sexualität definiert sich dann durch den Ausdruck „Polygam“ oder auch „Polyamorie“. Zwar steht das „Bi“ in Bisexuell für „zwei“, aber bitte nicht daraus schließen, dass Bisexuelle immer direkt Polygam leben.

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Welche Vorurteile damit verbunden sind Bisexuell zu sein und wie wir diese etwas entmächtigen könnten, schauen wir uns hier an:

Vorurteile, die Bisexuelle Menschen oft hören:

  1. „Du kannst dich doch nur nicht entscheiden“
    Bisexuelle Menschen haben das Recht ernst genommen zu werden. Es findet nämlich nicht jeder JEDEN attraktiv! Sollte man sich zwischen den Geschlechtern ausprobieren oder mehr als nur eine Option toll finden ist das okay so. Man sollte sich niemals dazu gezwungen fühlen eine Quote zu erfüllen und es gibt keinen Grund für derartige Unterstellungen.
  2. „Du bist einfach scharf auf jeden oder einfach auf Dreier“
    Nein! Genauso, wie bei hetero -oder homosexuellen Menschen, ist nicht jeder scharf auf jeden! Das Bi steht zwar für „zwei“, aber das heißt nicht, dass man einen Freund und eine Freundin gleichzeitig hat. Wir sind alle Menschen und wir lieben, wen wir möchten. Nur, weil man sich selber als bisexuell definiert, heißt das eben nicht, dass man immer jede Frau und jeden Mann toll findet. Es gibt nicht nur eine Seite der Macht“. Nicht JEDER ist für Bisexuelle attraktiv.
  3. „Bleib aber bitte bei Bi, jetzt nicht noch Pansexuell werden“
    Labels wie Schwul, Bi, Pan und Trans, wie sie ja bekanntlich in LGBTQIA+ stecken, haben natürlich auch immer Vor- und Nachteile. Natürlich ist es wunderbar eine Community zu haben und dass vor allem die LGBTQIA+ Community wächst und unterstützt wird ist wichtig. Aber nur, weil man sich innerhalb dieser Community identifiziert und Begriffe oder Labels verwendet, die auf einen zutreffen können, heißt das nicht, dass wir es bei einem Label belassen müssen. Vielleicht merkt man nach einer Zeit doch, dass man pansexuell ist oder doch heterosexuell. In der Liebe und in der Sexualität ist alles möglich, bitte bleibt offen!
  4. „Irgendwie ist jeder gerade Bi-sexuell“
    Es nicht nur ein Trend, Bi Erasure ist immer noch und immer wieder ein Problem für bisexuelle Menschen. Das sollten wir alle ernst nehmen. Gerade für Menschen aus älteren Generationen, kann die Berichtserstattung manchmal den Anschein erwecken, dass Bisexualität oder die LGBTQIA+ Community „nur im Trend“ seien. Aber nur weil wir viel mehr und offener über verschiedene Sexualitäten sprechen, heißt das nicht, dass es das vorher nicht gab. Bitte bleibt offen und reagiert empathisch auf jeden, der sich in eurem Umkreis outet. 😊
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Vorurteile sind nicht nur unnötig, sondern führen auch dazu, dass für Menschen, die ihre Sexualität ausleben möchten Selbstzweifel entstehen. Bei bisexuellen Menschen kann es durch Biphobie oder Bi Erasure vorkommen, dass sie ihre Sexualität komplett anzweifeln oder sich selber absprechen. Fragen wie: Ist meine Sexualität wirklich real? Treten häufiger auf. Dies ist ein großes Problem für die Betroffenen und kann auf Dauer zu mentalen und physischen Krankheiten führen. Nochmal: Man muss eine Sexualität nicht „praktiziert“ haben, um sie zu haben! Sie ist da und sie ist toll und wir sollten stolz sein, wenn wir unseren Weg für unsere Sexualität und Liebe gefunden haben. 😊
Lasst uns also weiter daran arbeiten, dass Inklusion und Sichtbarkeit von Bisexuellen zu nimmt.

Wir haben nun also gesehen, was Bisexualität bedeutet, mit welchen Vorurteile Bisexuelle kämpfen müssen und wie wir mit freier Sexualität besser umgehen sollten. Ein erfülltes Liebesleben sieht für jeden anders aus!  In der Liebe haben wir keine Notwendigkeit uns zu erklären und das gilt für alle Sexualitäten, für alle Gender Identitäten, für alle die Lieben, wen sie möchten.

Bleibt also stark und bestärkt andere – und das natürlich nicht nur einen Monat im Jahr. 😉

Ihr möchtet eure eigene Story über Liebe, vielfältige Lebensmodelle, euren Körper, Diversität und sexuelle Wünsche teilen? Dann schaut hier vorbei und schreibt uns 😊

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Disclaimer: In unserem Blog werden alle Themen rund um Liebe und Sex behandelt, dabei natürlich auch Sex zwischen zwei Männern und zwei Frauen, heteronormativen Sex und Spielarten aller Art. Je nach Blogartikel und Headline werden Extreme und Besonderheiten aufgegriffen, was aber nicht bedeutet, dass wir uns nur die Unterschiede oder Gemeinsamkeiten, Rollen Klischees oder gesellschaftliche Normen aufzeigen wollen oder lediglich homosexuell und heterosexuell vergleichen wollen – denn unsere Leserschaft ist komplett divers und inklusiv und wir wollen die LGBTQIA+ Bewegung weiterhin sichtbarer machen. Solltet ihr generell Fragen an lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle, nicht binäre – oder intersexuelle Menschen in eurem Umfeld, bezüglich ihrer Beziehung und Sex haben, bitte denkt immer daran die gleichen, angemessenen Fragen zu stellen, die ihr ebenso heterosexuellen Menschen stellen würdet: “Wie geht es dir und deinem Partner?”, “Was ist euer Geheimrezept für eine glückliche und aufrichtige Beziehung?” und “Wie schaffen wir es weiterhin, der kommenden Generation Nächstenliebe und Toleranz beizubringen?”

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