Fetisch – Über den Reiz von Leder, Füßen und Objekten

Ein Schwarz-Weiß-Bild, welches weibliche Füße in Plateauschuhen mit Lederriemen zeigt. Die Frau hat eine lederne Peitsche in der Hand.
Nicht nur Lack und Leder: Die Welt der Fetische hat viel zu bieten!
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Jeder Mensch kann sich von bestimmten Merkmalen eines anderen Menschen angezogen fühlen. Sei es der Körpertyp, das Gesicht, die Beine oder eine besondere Art von Aussehen und Look. Doch was, wenn man z.B. nur bestimmte Körperteile als sexuell attraktiv empfindet? Oder wenn es darüber hinaus plötzlich nicht mehr um den Körper, sondern um Gegenstände geht, zu denen man sich hingezogen fühlt? Dann bewegen wir uns in der Welt der Fetische. Mit Fetisch verbinden viele Menschen vor allem Lack, Leder und Peitsche. Soweit zum Klischee. Doch hinter Fetisch verbirgt sich so viel mehr als das.

Was ist eigentlich ein Fetisch?

Das Wort Fetisch kommt ursprünglich aus dem Portugiesischen (feitiço = Zauber bzw. Zauberspruch) und wurde dann ins Französische (fétiche) übernommen. Wie bereits kurz in der Einleitung angeschnitten, spricht man von einem Fetisch, wenn ein bestimmtes Körperteil oder ein Objekt eine sexuelle Anziehung hervorruft, erotische Gefühle auslöst oder eine starke Neigung dazu entsteht. Personen mit einem Fetisch werden also auf eine bestimmte Weise sexuell stimuliert, wenn sie ein spezielles Körperteil oder Objekt sehen, halten, riechen oder an sich reiben. Bei einem Fetisch muss nicht immer direkt und dauernd Sex miteinbezogen sein. Die Bewunderung und das wertschätzende Behandeln der Objekte ist ein wichtiger Part des Auslebens, an den im ersten Augenblick gar nicht so gedacht wird.

Der Fetischismus wird den Paraphilien zugeschrieben, also einem Sexualverhalten, welches deutlich von der Norm in der Bevölkerung abweicht. Jedoch muss hier klar unterschieden werden, ob es sich um eine echte, paraphile Störung handelt, die anderen schadet. Oder ob es wie die meisten Fetische eine ungefährliche, harmlose Neigung ist, die einfach von der allgemeinen Norm abweicht.

Es ist übrigens nicht ganz geklärt, was die Ursache/n für einen Fetisch ist / sind. Mögliche Theorien sprechen von der Entstehung in der Kindheit, einer Veranlagung oder auch der klassischen Konditionierung. Also wenn der spätere Fetisch zufällig durch eine prägende, erotische Situation auftauchte und dann mit dem Gefühl verknüpft wurde.

Was denn nun: Fetisch oder Kink?

Heutzutage gibt es durch das Internet viele Foren, in denen sich über verschiedene Fetische ausgetauscht werden kann. Dazu gibt es Fetisch- oder bestimmte Swinger-Clubs, die sich auf gewisse Fetische konzentriert haben. Es ist also nachvollziehbar, wenn man im ersten Moment bei dem Begriff Fetisch an Latexkostüme und Peitsche denkt, da den meisten außerhalb der Fetischwelt eben nur das bekannt ist.

Möglicherweise hast du auch schon mal vom Begriff „kink“ oder „kinky“ gehört. Dieser wird häufig und fälschlicherweise mit Fetisch und allem, was damit zu tun hat, vermischt. Denn während sich der Fetisch auf ein bestimmtes Objekt oder Körperteil bezieht, so kann man bereits das Bevorzugen der Missionarsstellung, gewisse Rollenspiele oder das sogenannte Spanken als einen „kink“ bezeichnen. „Kinky“ sind also verschiedene sexuelle Interessen, Präferenzen und Fantasien. Hier haben wir einen detaillierten Artikel zu dem Thema.

Fetische können sich häufig mit kinks überschneiden, z.B. ein dominantes Rollenspiel mit Peitsche und bestimmten Kleidungsstücken. Nun bist du Expertin / Experte im Unterscheiden von Fetisch und Kink! 😉

Eine Frau steht neben einem Bett und schnürt sich mit beiden Händen ihre Bondage-Stiefel.
Es gibt zahlreiche Kombinationen diverser Fetische und Kinks

Die häufigsten Fetischarten unter der Lupe

Jeder findet irgendetwas anziehend. Manche Menschen empfinden Gesichter als besonders schön, und viele Menschen mögen auch den Anblick bestimmter Objekte, wie z.B. Autos. Das ist nicht ungewöhnlich und muss nicht gleich sexuell behaftet oder ein Fetisch sein. Gibt es allerdings eine sexuelle Anziehung zum Objekt oder Körperteil, so sprechen wir von einem Fetisch. Hier sind die häufigsten Arten:

Leder- oder Latexfetisch
Das ist wohl der beliebteste und ein besonders klischeebehafteter Fetisch. Hierbei finden Menschen das Anziehen, Ansehen oder Berühren von Kleidungsstücken aus Leder und Latex sexuell sehr anziehend. Häufig gibt es die Verbindung zu einem Spiel, bei dem es einen unterwürfigen und dominanten Part gibt. Hier findest du mehr zu BDSM und Bondage.

ACHTUNG: Wenn du ein Fetisch-Outfit hast, dann empfehlen wir dir ganz besonders das pjur CULT Dressing Aid. Mit dieser Anziehhilfe wird das An- und Ausziehen von deinen Latex-Outfits gar kein Problem mehr. Und um ihnen einen perfekten Glanz zu verleihen, gibt es das pjur CULT Ultra Shine, mit dem du deine Latex- und Gummibekleidung on top schützt und pflegst.

Fußfetisch
Sehr weit verbreitet ist auch der Fußfetisch. Hierbei haben gewisse Menschen eine sexuelle Vorliebe zu schönen Füßen, wollen sie u.a. ansehen – ob nackt oder in bestimmten Schuhen und Strümpfen – oder berühren. Es gibt sogar Menschen, die Bilder ihrer Füße oder Fuß-Selfies auf Online-Plattformen verkaufen.

Schuhfetisch
Nur ein paar Schritte vom Fußfetisch entfernt, gibt es den Schuhfetisch. Ob getragen oder ungetragen, das Spektrum der Schuhfetischisten ist breit. Während es hingegen beim Fußfetisch tendenziell eher heterosexuelle Männer mit dieser Neigung gibt, so ist der Schuhfetisch in der Regel bei Männern und Frauen beliebt.

Unterwäschefetisch
Es gibt zu diversen Textilien einen Fetisch. Besonders gängig ist der Unterwäschefetisch. Auch hier geben nicht selten einige Menschen mit dieser Vorliebe Geld auf Dating-Apps aus, um an (meist getragene) Kleidungsstücke zu kommen.

Objektophilie
Eine besondere Art von Fetisch ist die Objektophilie oder der Objektsexualismus. Das kann für Menschen ohne Berührungspunkte zu Fetischen sehr absurd wirken. Z.B. wenn sich eine Person von einem Fahrrad, einer Orgel oder gar der Freiheitsstatue sexuell angezogen fühlt. Ein populär gewordenes Beispiel ist der Fall einer Frau, die sich in ein Flugzeug verliebt hat.

Es ist verständlich, dass man bei solchen Fällen kurz schmunzeln muss. Jedoch handelt es sich hierbei lediglich um das Begehren eines Objektes, ohne, dass irgendwem oder -was Schaden zugefügt wird. Somit ist es völlig ok, diese Art von Neigung zu haben. Leider erfahren betroffene Menschen auch hin und wieder Ablehnung und Mobbing, da sie auf großes Unverständnis stoßen, wenn sie sich anderen öffnen. Doch wir sollten allen Mitmenschen mit Respekt begegnen, sofern – wie gesagt – kein Schaden entsteht.

Für objektophile Menschen haben die begehrten Gegenstände auch nicht nur eine sexuelle Anziehung. Die Objekte haben für sie einen Charakter, zu denen sie sich emotional hingezogen fühlen und eine intime Beziehung aufbauen können. Form, Geruch, Material oder aber auch Töne, welche das Objekt von sich gibt, können dabei eine Rolle spielen.


Bonus!
Kennst du schon den fetischistischen Transvestitismus? Hierbei fühlen sich Menschen sexuell erregt, wenn sie die Kleidung des anderen Geschlechts tragen. Das hat allerdings nichts mit der geschlechtlichen Identität oder der sexuellen Orientierung zu tun.

Drei junge Männer sitzen barfuß und entspannt auf einem bunten, älteren Sofa und schauen gemeinsam in ein Buch.
Der Fußfetisch ist unter anderem sehr beliebt

Wann wird ein Fetisch zum Problem?

Ein Fetisch wird dann behandlungsbedürftig, wenn er einen zwanghaften Charakter bekommt, belastende Formen annimmt oder andere Personen beeinträchtigt. Man spricht hierbei von einer „paraphilen Störung“ oder auch „Störung der sexuellen Präferenz“. Der Fetisch kann so stark begehrt sein, dass er das Leben der betroffenen Person völlig einnimmt. Auch kann es passieren, dass z.B. getragene Unterwäsche gestohlen und durch die Aneignung zum Fetisch wird. Oder gar, dass sexuelle Erregung ohne den Fetisch nicht mehr möglich ist.

In solchen Fällen und dann, wenn der Leidensdruck zu groß wird, ist es ratsam, dass professionelle Hilfe in Anspruch genommen wird. Paraphilie-Beratungsstellen können hier die erste Anlaufstelle sein. Beispielsweise kann den Betroffenen mit einer Psychotherapie und / oder mit Medikamenten geholfen werden. Ein Mensch kann einen Fetisch nie ganz loswerden, doch mit der richtigen Hilfe ist es möglich, dass Impulse besser kontrolliert werden können und so die Fixierung auf den Fetisch abnehmen kann.

Die meisten Fetische sind jedoch glücklicherweise unproblematisch, da sie keinen Schaden beim betroffenen Menschen selbst oder bei einer anderen Person herbeiführen.

Sei frei, lebe und probiere dich aus!

Jetzt weißt du also, dass es alle möglichen Formen von Körper- wie Objektfetischen gibt, du kennst den Unterschied zwischen Fetisch und Kink und weißt, dass es völlig ok ist, einen Fetisch zu haben. Wenn du einen Fetisch hast und er dich und andere nicht einschränkt, nimm ihn als Teil von dir an. Es gibt so viele unproblematische Fetische, dass weder das eine noch das andere komisch oder absurd ist. Eine offene Auslebung der eigenen Vorlieben trägt zu einem erfüllten Sexleben bei. Also: Be free and do what you love! <3

Bildquellen: shutterstock_285109994 ; pexels-kamaji-ogino-5066274 ; pexels-cottonbro-studio-5036244

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