Voyeurismus – Der Kick, andere zu beobachten

Das Bild zeigt eine Person, deren Körper in Unterwäsche zu sehen ist. Das Licht ist leicht rötlich.
Die Faszination des Voyeurismus
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Die Lust am Schauen, die sexuelle Befriedigung durch Beobachtung nackter Menschen oder Menschen, die gerade sexuell aktiv sind – genau das bezeichnet man als „Voyeurismus“. Voyeure werden durch das Beobachten sexuell erregt und erleben dabei einen ganz besonderen Kick. Was Voyeurismus genau bedeutet und warum es für viele so reizvoll ist, Nacktheit oder sexuelle Aktivität zu beobachten, erfahrt ihr jetzt hier.

Was ist Voyeurismus? Eine Begriffserklärung und Definition

Was Voyeurismus bedeutet, haben wir im Einleitungsabsatz bereits kurz erklärt. Wen es sexuell stark erregt, dabei zuzusehen, wenn andere Personen nackt sind, sich ausziehen oder sexuell aktiv sind, der ist ein Voyeur. Meist haben vorwiegend Männer eine solche Neigung. Dabei nehmen Voyeure in der Regel nur den passiven Part des Beobachters ein. Es gibt meist keinen Kontakt zu den beobachteten Personen. Das Beobachten ist für viele Voyeure, oder auch Spanner genannt, dann aber ein Anreiz, auch selbst sexuell aktiv zu werden. Viele Betroffene können nur sexuell erregt werden, wenn sie eben nackte Personen beobachten oder den Geschlechtsverkehr von anderen mit ansehen. Manche Voyeure sehen dabei besonders gerne einer bestimmten Sexpraktik, zum Beispiel dem Oralverkehr, zu. Und nicht jeder, der diese Vorliebe hat, lebt sie tatsächlich auch aus. Von einer Krankheit, einer sogenannten Störung der Sexualpräferenz, wird nur dann gesprochen, wenn der oder die Betroffene einen hohen Leidensdruck verspürt oder andere durch seine bzw. ihre voyeuristische Tätigkeit beeinträchtigt werden.

Experten bezeichnen den Voyeurismus dann als Paraphilie. Das ist, wie oben bereits kurz erwähnt, eine Störung der Sexualpräferenz. Auch der Exhibitionismus oder der Fetischismus beispielsweise sind solche Störungen. Allerdings ist ein gewisser Grad an Voyeurismus ganz normal und viele finden es reizvoll, andere Menschen nackt zu sehen oder sich Pornos anzuschauen, um sexuell erregt zu werden. Die Neigung dazu, andere zu beobachten, wenn diese sexuell aktiv sind, entsteht bereits in der Jugend oder im jungen Erwachsenenalter. Experten gehen davon aus, dass ein schwaches Selbstwertgefühl und eine sexuelle Unsicherheit dazu beitragen, dass Personen zu Voyeuren werden. Der Mangel an eigenen sexuellen Möglichkeiten ist ebenfalls oft ein Grund dafür, andere zu beobachten, also zu spannen. Experten sprechen sogar davon, dass Voyeure Angst vor der eigenen Sexualität und Körperlichkeit haben. Beim Voyeurismus können sie sich dann in der Passivität verstecken und sind dabei unangreifbar.

Doch der Voyeurismus ist weit verbreitet und muss nicht unbedingt eine Störung der Sexualpräferenz sein. Warum das Ganze für viele so reizvoll ist, versuchen wir im Nachfolgenden einmal genauer herauszufinden.

Warum das Beobachten für viele so reizvoll ist

Nicht ohne Grund ist das Schauen von Pornos heute allgemein verbreitet. Es erregt viele auch für die eigene sexuelle Handlung, anderen dabei zuzuschauen. Zudem erleben viele beim Beobachten ein Gefühl von Macht. Schließlich weiß der oder die Beobachtete nichts davon, beobachtet zu werden. Der Voyeur hat die Kontrolle und erlebt zusätzlich einen Adrenalinausstoß. Denn er/sie ist sich seiner verbotenen Handlung bewusst und das Risiko, entdeckt zu werden, lässt ebenfalls Adrenalin ausstoßen und sorgt so für den nötigen Kick. Pornos zu schauen beispielsweise ist heute gesellschaftlich sehr verbreitet und pornografische Aufzeichnungen sind für viele zugänglich. Sich in solchen Filmen Anregungen zu holen, sie ins Vorspiel einzubinden oder sie zur Selbstbefriedigung zu nutzen, ist beliebt und eine ganz normale sexuelle Aktivität. Viele holen sich so den ganz besonderen Kick für die eigene Sexualität. Doch Voyeurismus kann auch, wie oben bereits beschrieben, eine Störung der Sexualpräferenz sein und somit zu einem Problem werden, das einer ärztlichen Behandlung bedarf.

Ein schwarz-weiß Bild zeigt eine Frau in Unterwäsche, die auf dem Rücken liegend auf einem Bett ruht und ihre Augen geschlossen hat.
Die Faszination des Beobachtens

Wann der Kick des Beobachtens zu einem Problem wird

Kritisch wird es natürlich, wenn die Beobachtung oder auch das als Spannen bezeichnete Anschauen ohne das Wissen der oder des Beobachteten geschieht. Denn dann ist das Ganze strafbar und wird sogar als behandlungsbedürftige Störung gesehen. Einige Voyeure nutzen dabei den Schutz der Dunkelheit, um unentdeckt zu bleiben. Auch Schwimmbäder oder Saunen sind beliebte Orte, um unentdeckt andere Menschen beobachten zu können. Strafbar wird der Voyeurismus aber eigentlich erst dann, wenn Videoaufnahmen ohne das Einverständnis der oder des Beobachtenden gemacht werden. Wird nur beobachtet, ist es aber dennoch ebenfalls höchst unethisch, wenn der oder die Beobachtete davon nichts weiß.

Geheilt werden kann die Sexualpräferenz des Voyeurismus nicht, es gibt aber Methoden der Linderung des Leidensdrucks. Mithilfe von Psychotherapie und Medikamenten kann den Betroffenen geholfen werden. Der Drang des Beobachtens wird so anders kanalisiert.

Um dem Ganzen nicht geheim und damit strafbar nachgehen zu müssen, gibt es neben gezielt darauf ausgerichteten Etablissements auch verschiedene Formen des Voyeurismus, die wir nachfolgend für dich noch einmal genauer beleuchten möchten.

Die verschiedenen Formen des Voyeurismus

Unter dem Begriff des Voyeurismus lassen sich verschiedene Formen und Angebote definieren:

Candaulismus

Beim sogenannten Candaulismus geht es darum, den eigenen Partner beim Sex mit einer anderen Person zu beobachten. Dem Zuzuschauen erregt den Partner oder die Partnerin. Manchmal reicht es für den Voyeur bei dieser Form schon nur dabei zuzuschauen, wie der eigene Partner/die Partnerin von einem/einer anderen begehrt wird. Wo genau die Begrifflichkeit „Candaulismus“ dabei herstammt, haben wir in einem früheren Blogartikel bereits einmal genauer erläutert. Hier findet ihr auch noch weitere Informationen zu dieser speziellen Form des Voyeurismus.

Konsensueller Voyeurismus

Beim konsensuellen Voyeurismus besteht, wie der Name bereits vermuten lässt, ein Konsens zwischen dem Beobachter und der oder dem Beobachteten. Der oder die Beobachtete weiß darum, beobachtet zu werden und findet dies ihrerseits ebenfalls stimulierend und sexuell erregend. Auch den Voyeurismus in Form eines Rollenspiels umzusetzen, ist möglich und gibt für das Beobachten noch einmal ganz neue Möglichkeiten auf. Wichtig ist hierbei natürlich immer das Einverständnis aller beteiligten Personen.

Gezielte Etablissements und Services für Voyeure

Neben Etablissements, wie Stripclubs oder Swingerclubs, in denen dem Beobachten von nackten Menschen oder dem sexuellen Akt ganz legal nachgegangen werden kann, bietet heutzutage auch das Internet zahlreiche Möglichkeiten, sich den Kick des Beobachtens zu holen. Ob beim Ausziehen, dem nackt sein oder sexuellen Handlungen – zahlreiche Plattformen bieten solche Dienste an und Voyeuren somit die Möglichkeit, ihre sexuelle Vorliebe ohne Probleme auszuleben.

Man unterscheidet außerdem Voyeure, denen es ausreicht, zuzuschauen und die dadurch sexuell erregt werden und diejenigen, die durch das Anschauen nackter Personen oder Personen beim Geschlechtsverkehr sich den Anreiz holen, selbst sexuell aktiv zu werden.

Es bieten sich also unterschiedliche Möglichkeiten, den Voyeurismus, also den Kick, andere zu beobachten, auszuleben – und das ganz legal. Essentiell ist immer das Einverständnis aller beteiligten Personen! Dann kann die sexuelle Vorliebe „Voyeurismus“ sehr erregend und für beide Parteien – den Beobachtenden und die oder den Beobachteten – sehr aufregend sein.

Bildquellen: pexels-cottonbro-5645105, pexels-sara-loya-17553416

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