Masturbation: Wie sind deine Glaubensätze?

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Wir alle haben sie und oft merken wir nicht, wie sie sich immer wieder einschleichen und uns unser Leben diktieren. Die lieben Glaubenssätze bestimmen unbewusst viele unserer alltäglichen Entscheidungen, aber auch unsere Experimentierfreudigkeit im Bett! Glaubt ihr nicht? Leider doch, denn gerade, wenn es darum geht innerhalb der eigenen Beziehung zu masturbieren oder offen über Masturbationsroutinen zu sprechen, sind wir teilweise gehemmt und „glauben“, dass wir unsere Bedürfnisse nicht klar kommunizieren können. Damit sollten wir dringend aufhören! Welche Glaubensätze es vor allem beim Thema Masturbation gibt und wie diese sich auf uns und unsere Masturbation auswirken, haben wir uns hier näher angesehen.

Was sind Glaubensätze generell?

Glaubenssätze sind innere, meist unbewusste Überzeugungen, die wir (oft in der Jugend) entwickelt haben, um auf bestimmte Verhaltensweisen zu reagieren. Man spricht hier auch von Automatismen, die dabei helfen uns den Alltag zu erleichtern. Manche dieser Verhaltensweisen helfen aber nicht immer oder halten uns gar davon ab, unsere Bedürfnisse zu erfüllen. Glaubenssätze können also positiv und konstruktiv sein, aber eben auch destruktiv. Weshalb man gerade in Sachen Sexualität aufpassen sollte, dass man nicht in den eigenen Glaubensätzen verharrt.

Vor allem beim Thema Masturbation können Glaubenssätze – so wie alle Glaubenssätze – sehr vielfältig sein. Daher sollte man auch diese auf ihre Gültigkeit überprüfen. Aber wo fangen wir da an? Um herauszufinden, welche Glaubenssätze überhaupt bestehen, haben wir uns mal umgehört. Die Gängigsten haben wir hier für euch zusammengestellt und sind gespannt, ob ihr euch in dem einen oder anderen wiederfindet.

Glaubenssätze bei der Masturbation

#1 „Masturbation ist schmutzig und gehört sich nicht“

Wer kennt das nicht, egal ob über Hörensagen oder sogar direkt aus dem Familienkreis – dass sich Selbstbefriedigung nicht gehöre, bekommt man nur allzu oft mit. Gerade bei jungen Menschen wird das leider immer noch sehr deutlich so kommuniziert. Dabei wird vor allem Frauen eingeredet, Masturbation sei etwas Schlechtes oder sogar verboten* und dass man es nicht ausüben sollte, weil sonst entweder kein Mann mehr Interesse hat oder man keine „gute“ Frau wird. Kurzum: Sexismus in Reinform! Denn was für die männlichen Pendants sogar Grund zum Prahlen ist, ist leider für viele junge Frauen immer noch ein Grund sich zu schämen. Dabei ist, wie wir herausgefunden haben, bei Frauen die Chance ihren eigenen Körper besser kennenzulernen und sexuelle Wünsche besser zu identifizieren, gerade bei der Masturbation sehr hoch. Also streicht die Ängste darüber, dass Masturbation schmutzig sei ganz schnell aus eurem Gedächtnis.

#2 „Jeder macht es, aber man spricht nicht darüber“

Auch dieser Glaubenssatz ist sehr weit verbreitet, auch wenn er nur indirekt mit der eigenen Masturbationsroutine zu tun hat. Denn hierbei geht es eher darum, wie wir mit dem Thema Masturbation in der Öffentlichkeit umgehen. Es dürfte klar sein, dass wirklich fast jeder masturbiert. Laut unserer Umfrage** tun es sogar über 63% der Frauen und 77% der Männer regelmäßig. Trotzdem sind immer noch viele Menschen davon überzeugt, „dass man darüber aber nicht spricht“.  Daher unser Appell: Sprecht offen über Masturbation & vor allem #femalemasturbation. BTW auch über die Masturbation während der Periode! Dazu erfahrt ihr hier mehr. Denn die Männer sprechen ja doch immer noch ein wenig häufiger darüber und Frauen brauchen hier in nichts nachzustehen. Denn der Glaubenssatz „Jeder macht es, aber man spricht nicht darüber“ darf gerne aus dem kollektiven Gedächtnis gelöscht werden.

#3 „In einer Beziehung zu masturbieren, ist wie Fremdgehen“

Und last but not least, ein wirklich ganz blöder Glaubenssatz, denn der schließt auch noch einen anderen Menschen mit ein. „In einer Beziehung zu masturbieren, ist wie Fremdgehen“ oder auch „Ich brauche das nicht mehr, ich habe doch jetzt meine*n Freund*in dafür!“.  Ganz oft hört man das, Wenn-Dann-Prinzip beim Thema Masturbation und Beziehung. Logisch ist das aber eigentlich nicht, denn wenn wir in einer Beziehung sind oder in eine neue Beziehung kommen, hören wir ja auch nicht mit unserem Sport oder anderen Routinen auf! Außerdem kann, was du gerne allein machst, ja auch in deiner Beziehung von Vorteil sein. 😉

Deine Masturbationsroutinen können der Beziehung im besten Fall sogar einheizen und haben rein gar nichts mit Fremdgehen gemeinsam. Dich selbst zu lieben, kann nur Vorteile für deine Beziehung haben, denn so lernst du immer wieder, was dir gerade gefällt und kannst es deinem Partner weitergeben, der dich so noch besser befriedigen kann. Außerdem ergeben sich bei der Masturbation immer wieder viele neue Möglichkeiten, Dinge kennenzulernen. Wenn du es magst, zum Beispiel neue Toys kennenzulernen oder andere Techniken, die euch gegenseitig noch besser befriedigen. Der Partner oder die Partnerin kann dann immer wieder aufs Neue lernen und ihr könnt immer wieder neue Lustpunkte entdecken.

Generell gilt: Sich zu verstellen oder gar zu verheimlichen, dass man gerne masturbiert, ist auch ein absolutes No Go und, dass Masturbieren in einer Beziehung = Fremdgehen ist, ist einfach totaler Quatsch. Bleibt euch und euren Vorlieben lieber treu und sprecht von Anfang an offen aus, was ihr in der Beziehung, im Bett, bei der Masturbation und bei allen anderen Sexpraktiken möchtet, oder eben auch nicht.

Glaubenssätze bei der Masturbation

Anmerkung: Wenn du dich generell einfach nicht gerne selbst befriedigt, weil es dir nichts gibt und du beim Sex mit anderen einfach mehr Spaß empfindest, ist das natürlich vollkommen okay und sollte keineswegs verurteilt werden. Wenn du die Masturbation aber magst und nur überlegst, damit aufzuhören, weil du jetzt in einer festen Beziehung bist und diese für dich irgendwie nicht mit Masturbation vereinbar ist, dann solltest du jetzt ganz besonders gut aufpassen: Mach das, was dir Spaß macht und guttut. Aber nur durch alte oder falsche Glaubenssätze auf Selbstbefriedigung zu verzichten, macht einfach keinen Sinn.

Können Glaubenssätze deine Masturbation stören?

Für jeden bedeuten Glaubenssätze eben etwas anderes, das haben wir weiter oben schon gelesen. Aber wie genau wirken deine Glaubensätze bei der Masturbation? Egal wie, sie können dich bei der Selbstbefriedigung stören, halten dich im Zweifelsfall zurück und lenken dich ab, sodass du dich nicht entspannen kannst und weniger gut zum Orgasmus kommst.

Wenn du zum Beispiel immer daran denken musst, dass Selbstbefriedigung „etwas Schmutziges“ ist, wie sollst du es dann richtig genießen?! Oder, wenn du in einer Beziehung bist und dich vielleicht sogar für deine Masturbation schämst, wie sollst du dich fallen lassen können, um deine Lust zu genießen?

Sobald ihr also merkt, dass Muster oder Glaubenssätze euch Steine in den freien Genuss eurer Selbstbefriedigung legen, versucht euch noch mehr zu entspannen und euch jedes Mal mehr umzuprogrammieren, denn Glaubenssätze und Verhaltensmuster können wir Schritt für Schritt auch wieder „entlernen“.

Neue Glaubenssätze erschaffen

Lasst uns doch einfach neue Glaubenssätze erschaffen!

Versuchen wir es doch mal mit diesen 6 neuen Glaubenssätzen:

  1. „Ich darf so viel masturbieren, wie ich möchte und habe keine Scham“
  2. „Ich genieße Masturbation lange und vielfältig und spreche offen darüber“
  3. „Es ist genial, zusammen oder vor meinem Partner / meiner Partnerin zu masturbieren“
  4. „Ich muss keinen Sex haben, wenn ich mehr Lust habe zu masturbieren“
  5. „Masturbationsroutinen zu haben, ist gesund und verbessert meinen Orgasmus“
  6. „Ich masturbiere da wo ich möchte und mit der Unterstützung, die ich möchte, egal ob im Bett oder in der Dusche“

Sagt den destruktiven Glaubenssätzen & eigenen Tabus den Kampf an und, wenn ihr es nicht schon macht, sprecht offen über Masturbation!

Wir haben nun also gesehen, welche Glaubensätze es vor allem beim Thema Masturbation gibt und wie diese sich auf uns und unsere Masturbation auswirken. Wir können nur nochmal betonen: Sich selber anzufassen, ist etwas ganz Natürliches und neben dem Sex die beste Möglichkeit, sich und seine Bedürfnisse besser kennen zu lernen. Am besten lernt man sich selbst umzuprogrammieren, damit man Orgasmen besser genießen kann. Wenn wir es jetzt noch schaffen, offener darüber zu sprechen, tragen wir auch weiter einen großen Teil dazu bei, dass sich niemand für seinen Körper oder seine Vorlieben schämen muss.

Speak up for #femalemasturbation

*Wusstest du, dass Masturbation in vielen Kulturen wirklich verboten ist? Vor allem sehr gläubige Menschen und Familien nehmen dies sehr ernst und somit ist es auch kein Wunder, dass viele Frauen auch keine Aufklärung darüber erhalten.

** Quelle: pjur & yourself Umfrage 2021

Bildquellen: pexels-shvets-production-7525029, pexels-medium-photoclub-4199730, pexels-vie-studio-4439422

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