Sex Education – 9 Dinge, die du über Sex gerne früher gewusst hättest

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Unvollständiges Wissen ist furchtbar. Vor allem aber, wenn es um Sexualität geht. Denn sind wir mal ehrlich: In Sachen Aufklärung oder auch „Sex Education“, haben wir noch einiges aufzuholen, egal in welchem Alter! Schauen wir uns daher einmal genauer an, warum sexuelle Aufklärung so wichtig ist und was viele gerne früher über Sex gewusst hätten.

Warum „Sex Education“ so wichtig ist

Viele erinnern sich vielleicht an Aufklärungsgespräche mit Eltern oder Sexualkunde in der Schule. Wenn überhaupt einmal ein Wort über Sex verloren wurde, dann wurden Begriffe wie Vagina, Spermien oder Penis mehr geflüstert als selbstbewusst ausgesprochen. Mit Sex Education hatte das wenig zu tun. Verhütung wurde zweckmäßig und oberflächlich besprochen und auch über Krankheiten ganz rudimentär. Aber über Sexualität, Vergnügen, Konsens, Selbstbefriedigung oder gleichgeschlechtlichen Sex?! Nicht, dass wir uns erinnern können. Dabei ist doch „Sex Education“ der Grundstein für erfüllten Sex und intensive Orgasmen in späteren Beziehungen!

Der Weg zu einem erfüllten Sexleben für alle, die Sex haben wollen, wäre bestimmt kürzer gewesen, wenn wir die folgenden Dinge in Sachen „Sex Education“ schon viel früher gewusst hätten:

  1. Sex sollte nicht schmerzen

    Sex sollte nicht weh tun! Generell können Schmerzen beim Sex natürlich auftreten, sind aber nicht unbedingt normal. Egal was dir bisher erzählt wurde oder was du selber erfahren hast: Schmerzen beim Sex sollte man nicht aushalten! Egal wie und wann, sprecht darüber! Solltet ihr Schmerzen oder auch Trockenheit beim Sex verspüren, solltest du mit deinem Partner / deiner Partnerin oder Gynäkologen:innen oder Urologen:innen darüber sprechen. Denn Sex soll etwas Schönes und Intensives sein. PS: Auch Sex beim ersten Mal muss nicht unbedingt schmerzhaft sein. Leider wird vor allem Mädchen oder jungen Frauen immer noch die Mär des Jungfernhäutchens vermittelt und so Angst vor dem Sex geschürt.

  2. Sex ist ein Mysterium: Er fühlt sich nie gleich an

    „Wie fühlt sich Sex und ein Orgasmus an?“ Diese Frage liest man häufig und kann mit aller Entschlossenheit NICHT beantwortet werden. Denn Sex ist wohl das größte Mysterium der Menschheit. Sex fühlt sich jedes Mal anders and und kann bei und mit jedem Menschen anders aussehen. Eine Anleitung für guten Sex oder die besten Orgasmen gibt es also nicht. Sex kann sich auch mit einer bestimmten Person immer wieder anders anfühlen und jeder Orgasmus ist einzigartig. Vor allem ist Sex und sexuelles Verlangen auch Tages-Situationsabhängig. Manchmal fühlen wir uns vielleicht einfach nicht völlig „sexuell“ und der Sex ist krampfhaft. An anderen Tagen oder Lebensabschnitten können wir gar nicht genug bekommen und sind durch multiple Orgasmen geradezu „gesegnet“.

  3. Sex ist ein toller Weg, sich selbst kennenzulernen

    Und dabei sprechen wir nicht nur von Masturbation. Zu beobachten, was wir beim Sex wie automatisiert “abspulen”, vor welchen Berührungen, Praktiken oder Wünschen wir zurückschrecken, obwohl wir sie gern ausprobieren würden, kann einer Person erstaunlich viel über sich selbst erzählen. Dabei ist Sex eben mehr als nur Penis, Vulva und Penetration. Durch echte Intimität lernen wir auch immer ein bisschen mehr über unsere Seele.

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  4. Masturbieren ist kein Tabu, sondern hilft beim Sex

    Mit Selbstbefriedigung lernen wir uns nicht nur besser kennen, sondern können auch unseren Sex verbessern. Masturbation ist quasi wie ein Sex Training, bei dem wir uns nicht nur entspannen können, sondern vor allem durch die Anspannung im Beckenboden unsere Orgasmusfähigkeit trainieren. Richtig gehört: Wer bessere Orgasmen haben möchte, der sollte dringend regelmäßig masturbieren! Das man beim Masturbieren unbedingt Gleitgel verwenden sollte, steht außer Fragen. Denn egal, ob mit Penis, Vulva oder Anal: Gleitgel bietet hier die beste Möglichkeit alle Berührungen angenehmer zu machen.

  5. Die Klitoris ist nicht nur eine Perle

    Gerade die weibliche Lust ist immer wieder ein Mysterium, gerade auch die Klitoris und ihre Anatomie. Die Klitoris ist nicht nur eine „Perle“, sondern ein sehr großer Bereich bzw. ein ca. 10-12 cm großes Organ! Wir sollten also diesem Bereich ganz viel Aufmerksamkeit schenken und zwar auch bei der Masturbation 😉 Mehr zum Thema Vulva findest du außerdem hier.

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  6. Sex während der Periode ist wahnsinnig gut

    Leider ist Sex während der Periode ein Tabu für viele, obwohl gerade der Sex während der Periode das perfekte Schmerzmittel gegen Krämpfe oder Kopfschmerzen ist. Natürlich stellt Sex während der Periode Paare vor einige Herausforderungen, aber sind diese zum Beispiel durch den Einsatz einer Periodentasse oder Schwamm gebannt, so kann man von der extremen Lust profitieren. Auch Analsex kann während der Periode wahre Wunder bewirken, also schämt euch nicht, sondern probiert euch aus.

  7. Solltest du andere Vorlieben entwickeln ist das NORMAL

    Nicht nur deine sexuellen Praktiken oder Interessen können sich ändern, auch deine sexuellen Vorlieben. Es kann sein, dass du es doch intensiver oder härter magst oder auf gewissen Spielarten stehst, obwohl du das nicht vorher getan hast. Oder auch, dass du sexuell „ruhiger“ wirst. Auch deine sexuelle Orientierung kann sich im Verlauf deiner Erfahrung ändern. Bleib einfach offen und höre auf deinen Körper.

  8. Dein männlicher Sex-Partner muss nicht unbedingt mehr Lust auf Sex haben

    Gesellschaftlich hat es sich wohl festgesetzt, dass Frauen weniger sexuell aktiv sind bzw. vermeintlich weniger Lust haben und mehr oder weniger „Hüterinnen der Monogamie“ sind. JEDER ist aber ein sexuelles Wesen und jeder hat unterschiedlich viel Lust auf Sex. Der Mythos, dass Männer immer mehr Lust auf Sex haben stimmt nicht. Wir alle haben Tage an denen die Libido etwas niedriger ist und andere an denen es nicht „schnell genug“ ins Bett gehen kann. Egal wer du bist und wie viel Lust du auf Sex hast, jeder darf so viel Sex haben wie er möchte, so lange alles auf Einvernehmen beruht versteht sich. Lass dir nichts anderes erzählen!

  9. Du kannst nicht genug Vorspiel haben

    Manchmal muss es eben heiß hergehen und da kann ein Quickie auch so seine Vorzüge haben. Grundsätzlich muss man aber sagen, dass Vorspiel für alle sexuell aktiven Menschen sehr wichtig ist. Man kann eigentlich nicht genug Vorspiel haben, denn je erregter man ist, desto intensiver werden auch der Sex und der Orgasmus. Außerdem lernt man jedes Mal mehr, was man besonders gerne mag oder welche Stelle eventuell anders „bearbeitet“ werden sollte. Gebt euch also nicht so schnell zufrieden und nutzt Gleitgel, um einem ausgiebigen Vorspiel freie Bahn zu lassen.

Wir haben nun also gesehen, warum sexuelle Aufklärung so wichtig ist und was wir über Sex gerne früher gewusst hätten. Spätestens nach dem Start der dritten Staffel „Sex Education“ auf Netflix, sind wir davon überzeugt, dass gerade auch in der Film- und Fernsehwelt mehr sexuelle Aufklärung hilfreich sein kann und betrieben werden sollte.

Denkt nämlich immer daran: Mythen und Tabus halten dieses Rad an Unsicherheiten und Scham am Laufen und die Dinge zu benennen und zu wissen, was zum Beispiel genau „in“ unseren Sexualorganen vor sich geht, ist der Weg in die richtige Richtung. Denn je weniger Scham wir bereits in der Aufklärung verbreiten, desto weniger Scham haben wir dann auch im Ausleben unserer (späteren) Fantasien. Ein sexuelles Wesen zu sein ist völlig natürlich und individuell. Genauso wie die Sexualorgane eines jeden. Denn egal in welchem Alter, Wissenslücken in Sachen Anatomie oder Sexual Awareness haben wir alle irgendwo. Also bleibt dran und bildet euch weiter.

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